11.11.15 Betriebsferein & Sinnvoll Arbeiten

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Sehr geehrte Weinfreunde,
nach dem Herbst ist vor dem Herbst. Die Lese ist seit einigen Wochen beendet und die Moste vergären ganz nach Plan im Keller. Der Ertrag beim Riesling ist wegen der Trockenheit im Sommer leider etwas bescheiden ausgefallen. Dafür sind wir sehr zufrieden mit den erzielten Qualitäten.
Die Trockenheit hält nach wie vor an. Hier im Südwesten wurden in 2015 erst 50-60% der normalen Regenmenge erreicht und wer von ihnen an größeren Flüssen wohnt, hat sicher mitbekommen, dass die Schifffahrt wegen der geringen Pegelstände nur eingeschränkt fahren kann. Temperaturen von 20° C im November sind schon verrückt.
Wir nutzen diese günstigen Bedingungen für eine Arbeit die wir etwa alle 3 Jahre durchführen. Das Befahren eines Weinbergs mit einem 2 to schweren Schlepper führt zwangsläufig zu Verdichtungen im Boden. Die Durchlüftung im Boden verschlechtert sich und die mikrobiologische Aktivität nimmt ab. Auch wenn wir diese Bodenverdicht-ungen durch eine Begrünung im Weinberg abfedern, ist sie trotzdem da. Wer eine Schubkarre über “nackten” Boden fährt, hinterlässt eine tiefere Spur im Vergleich zum Befahren über einen Rasen.
Um diese Verdichtungen im Untergrund zu erreichen, muss mit schwerem Gerät gearbeitet werden, um tief genug in den Boden zu kommen. Für diesen Job haben wir einen sogenannten Parapflug, der mit zwei gebogenen “Bisonscharen” ausgerüstet ist und knapp einen Meter in die Erde versenkt werden kann.
Wie sie sehr gut erkennen können, laufen die beiden Enden der Schare in der Spur der Schlepperreifen. Die beiden Meißel, die am Schar befestigt sind, brechen den Boden auf.
Durch die Form der “Bisonschare” wird die Grasnarbe auf der wir fahren nur durchschnitten und nicht zerstört. Im Untergrund werden die Verdichtungen gebrochen. Wegen der immensen Kräfte durch den Bodenwiderstand, können wir im Weinberg immer nur von oben nach unten fahren. Auch der Traktor benötigt entsprechende Power.
Die Schare sind am Geräteträger mit einer größeren und einer kleineren Schraube (Abscherschraube) befestigt. Trifft das Eisen im Boden auf einen starken Widerstand, z.B. einen großen Stein, bricht die kleine Schraube und das Schar kippt nach hinten weg. Durch diesen Schutz wird verhindert, dass der Geräteträger oder die Aufhängung am Schlepper sich verziehen.
Die abgescherte Schraube wird durch eine neue ersetzt und die Arbeit kann weitergehen…
Mit besten Grüßen von der Saar

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