23.01.2015 Pflanzen von Hand

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Sehr geehrte Weinfreunde, der Start in den Frühling ist in diesem Jahr mehr als gelungen. Früh im Jahr haben die Temperaturen bei uns die 20°-Marke überschritten. Das Leben in der Natur ist erwacht und an allen Ecken und Enden sprießt es. Dies ist das totale Gegenteil zum vergangenen Jahr, als es bis in den Juni hinein nass, trüb und grau war. Drei Wochen hing der Austrieb 2013 hinterher und jetzt sind wir gut eine Woche voraus. Damit legen wir nach einem milden Winter ohne Frostschäden einen perfekten Start ins neue Weinjahr hin, der uns eine gute Ausgangsposition für einen guten Jahrgang beschert. Der Weg in den Herbst ist noch weit, aber wir frohen Mutes und positiv eingestimmt. Um mit der Natur Schritt zu halten, müssen die ersten Arbeiten im Weinberg angegangen werden. Die durch Frost und Krankheit ausgefallenen Reben müssen nachgepflanzt werden. Die Setzlinge beziehen wir aus der Rebschule, wo der „Nachwuchs“ gepfropft und aufgezogen wurde. Die kleine Rebe besteht aus einer Unterlage (in der Regel amerikanische Sorten wegen der Resistenz gegenüber der todbringenden Reblaus) und einem europäischem Edelreis. Diese werden gepfropft und die Veredlungsstelle wird zur Wundheilung und zum Schutz vor Austrocknung mit einem Wachs überzogen. Der amerikanische Teil steckt komplett im Boden und fungiert als Wurzelstange. Das europäische Edelreis macht nur die oberen 3 cm des Setzlings aus und schaut nach der Pflanzung aus der Erde. Das Edelreis beinhaltet die verschiedenen Rebsorten wie Riesling, Weissburgunder, Rivaner …..Werden die Reben von Hand nachgepflanzt, müssen die vorhandenen Wurzeln eingekürzt werden, damit sie im Pflanzloch nicht nach oben stehen. Um die Startbedingungen zu optimieren, stellen wir die Reben über einen Tag in Wasser, damit sie möglichst viel Feuchtigkeit aufnehmen. So können sie eine trockene Periode nach der Pflanzung überstehen. Mit einer 9 kg schweren Hacke Marke Eigenbau mit Eisenstiel werden die alten Reben ausgegraben oder das Pflanzloch ausgehoben. Dank unserer Rebzange müssen wir nur noch wenige Reben ausgraben. Diese Arbeit stellt einige körperliche Ansprüche, weshalb wir diese immer nur auf halbe Tage ausdehnen – am liebsten morgens bei kühlen Temperaturen. Unsere Mitarbeiterin Manuela pflanzt dann die Rebe zügig in das noch feuchte Pflanzloch, deckt die Wurzel mit Erde zu und drückt diese fest an, damit die Wurzel Bodenschluss findet. Als Unterstützungseinrichtung für das spätere Wachstum dient ein verzinkter Eisenstab. Um ein Austrocknen des Pflanzloches zu vermeiden deckt Martina Peters das Pflanzloch zu und setzt anschließend ein sogenanntes TUBEX-Rohr. Dies schützt die kleine Rebe vor Wildverbiss und wirkt wie ein Treibhaus positiv aufs Wachstum. Richtig gepflanzt überlebt die kleine Rebe eine regenlose Periode von 3 Wochen. Bis die ersten Blättchen sprießen, dauert es noch etwa 4 Wochen…. Mit besten Grüßen von der Saar

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